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09.03.2018

Die „Potsdamer Schwerekartoffel“


Die Erdkruste von ihrer Grundform abweichend weist Beulen und Dellen auf

Im Allgemeinen wird die äußere Form der Erde als Kugel beschrieben, die an den Polen etwas abgeplattet und am Äquator auf Grund der Fliehkräfte etwas bauchiger ist. Wissenschaftler des Geoforschungszentrums Potsdam fanden in den letzten Jahren durch Schwerkraftmessungen heraus, dass die Erdkruste von ihrer Grundform abweichend Beulen und Dellen aufweist und mehr einer Kartoffel ähnelt als einem Ellipsoid. Deshalb entstand der Begriff „Potsdamer Schwerekartoffel“. Allerdings liegen die Abweichungen in 200 Meterbereichen und der Vergleich mit einer Kartoffel ist nur eine Übertreibung, um das Prinzip zu verdeutlichen. Interessanterweise befindet sich 

das vermutete Einschlaggebiet des Kometen vor 12000 Jahren

in einer größeren Delle nördlich vom Puerto-Rico-Graben. Es ist anzunehmen, dass diese Delle entstand, weil dort das durch den Monstervulkan ausgetretene Magma unter der Kruste fehlt. Noch interessanter ist aber, dass sich eine der größten Beulen der Kruste fast gegenüber dem Einschlaggebiet auf der anderen Seite der Erde befindet (siehe: Potato Earth (from ESA). Rings um diese Beule ist die Kruste porös, wie aufgerissen und von vielen spektakulären Vulkanen umsäumt wie der Toba, der Krakatau, der Merapi, der Colo, der Mayon, der Pinatubo und andere [Obert, D.: Vulkane (original Fabuleux Volcans), - Köln 2000, Originalausgabe Madrid 1966]. Bezüglich der Längengrade stimmt das direkt gegenüber, bezüglich der Breitengrade besteht eine Differenz von 30°. Einen Zusammenhang zwischen Einschlag und Ausbeulung der Kruste vermutend, ergibt sich bei der Betrachtung aus hydrodynamischer Sicht eine verblüffende Erkenntnis wie folgt. Eingedenk dessen, dass sich in der Erde über dem festen Mantel und unter der Kruste eine Zone geringer Viskosität befindet, stellt die Erde nichts anderes als ein geschlossenes, hydraulisches System dar mit dem Hauptparameter Druck. Da sich bekanntermaßen jegliche Flüssigkeiten nicht kompressieren lassen, breitet sich der an einem Punkt in das System eingebrachte Druck nach allen Richtungen gleich aus. Wenn also infolge der Explosion unter der Kruste der Explosionsdruck auf die flüssige Schicht zwischen Kruste und Asthenosphäre wirkte, dann umfloss die Druckwelle den gesamten Erdmantel unterhalb der Kruste bis sie am gegenüberliegenden Punkt auf sich selber traf. Die an diesem Punkt aus allen Richtungen zusammentreffenden Druckwellen summierten sich zwangsläufig ohne einen Ausweg zu haben. Infolge dessen musste sich das Volumen vergrößern und in der Kruste eine Beule bilden. Die Abweichung von 30 Breitengraden entstand dadurch, dass die Gleichmäßigkeit der hydraulischen Wirkung von der eurasischen isostatisch sehr tiefliegenden Kontinentalplatte einseitig gebremst wurde.


©Carl Niemann: Potsdamer Schwerekartoffel


 
 

 

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