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24.10.2021

Die neue Datierung von Nemrut Dagi

Was ist Nemrut Dagi

In der Türkei befindet sich auf einer Erhebung von 2150 m ein künstlich aufgeschütteter Hügel, ca. 50 m hoch, mit Resten einer Kombination aus Heiligtum und Grabstätte. Diese soll 69–36 v. Chr. errichtet worden sein. Auf der westlichen und östlichen Terrasse, am Fuße des Hügels sieht man auf zwei gegenüberliegenden Seiten Götterstatuen und verschiedene Reliefs, zumindest die Reste davon. Tatsache ist, dass diese nicht nach Westen und Osten ausgerichtet sind, obwohl es immer wieder so beschrieben wird. Die Blickrichtung der Figuren auf der Westseite hat ein Azimut von 248°, also 22° weniger als der kardinale Westen. Ebenso hat die Blickrichtung der Figuren auf der Ostseite ein Azimut von 68°, also ebenfalls 22° weniger als der kardinale Osten. Außer den Figuren fand man auch ein besonderes Relief, das sogenannte Löwenhoroskop. Auf diesem sind Sterne, die Planeten Mars, Merkur und Jupiter und eine Mondsichel auf einem Löwen dargestellt. Nach einer Broschüre von Mustafa Coban, die man vor Ort kaufen kann, wird behauptet: "Das Relief gibt die Planetenkonstellation am 7. Juli 62 vor Chr. wieder, ... , d. h. den Monat des Tierkreiszeichen Löwe." Dennoch, der Zeitpunkt und welches damit zusammenhängende Ereignis mit diesem Horoskop präsentiert werden sollte, ist umstritten. Viele Astronomen und astronomisch Interessierte beschäftigten sich mit diesem Horoskop. Es sind zu nennen: Humann, Puchstein, Tietjen, Lehmann, Dörner, Neugebauer, van Hoesen, Goell, Dörrie, Crijns, Heinrich, Heilen. Als wahrscheinlichste Datierung wurden angenommen: 62 v. Chr., 69–36 v. Chr. 97 v. Chr., 98 v. Chr., 109 v. Chr. Soweit die offizielle Lesart der Wissenschaft. 

© Harald Lanta: Ostseite


© Harald Lanta: Westseite


Welche nicht bedachten Tatsachen weist Nemrut Dagi auf

Die erste bisher nicht bedachte Tatsache

ist, dass die verdrehte West-Ost-Ausrichtung der „Götter“ von der Mitte des Hügels aus ebenfalls eine verdrehte Nordrichtung ergibt, das Azimut von 338°. Dieses weist nach Mittelgrönland. Das sind gleich wohl wieder 22° weniger als der kardinale Norden. Es ist weit und breit kein Grund zu finden, warum die Planer von Nemrut Dagi ihre Anlage 22° verdreht errichteten außer, dass sich damals der Nordpol in Mittelgrönland befunden hat (siehe auch: https://krustenverschiebung.blogspot.com/2018/11/pressemitteilung-zum-buch-gronlandnorden.html). 
Daraus ergibt sich zwangsweise, dass Nemrut Dagi vor dieser Polverschiebung errichtet worden sein muss und nicht irgendwann 62–109 v. Chr. Abgesehen davon, dass die „Götter“ von Nemrut Dagi mit verschiedensten Personen aus der „festgelegten“ Zeit in Verbindung gebracht werden, stellen sie wahrscheinlich Persönlichkeiten aus der früheren Hochzivilisation dar. 

Die zweite bisher nicht bedachte Tatsache

Bei einem Bauwerk und Horoskop, welches für die Ewigkeit, mindestens aber für Jahrzehnte gebaut wurde, entbehrt es jeder Logik, dass  dessen Horoskop als Basis ein Tierkreiszeichen für einen bestimmten Monat haben sollte. Vielmehr muss man annehmen, dass es um ein Tierkreiszeichen für eine bestimmtes Zeitalter des platonischen Jahres geht. 


Die dritte bisher nicht bedachte Tatsache

Die Behauptung, dass das Relief die Planetenkonstellation am 7. Juli 62 vor Chr. wiedergäbe, stimmt einfach nichtAlle Deutungsversuche sind von einer Zielzeit +/- v. Chr./n. Chr. geprägt, obwohl auf dem Relief eine Sternenkonstellation dargestellt ist, bei der sowohl der Mond als auch die Planeten Mars, Merkur und Jupiter im Zeitalter (nicht Monat) des Löwen stehen. 

Unbekannter Fotograf - [1] aus Carl Humann, Otto Puchstein: Reisen in Kleinasien und
 Nordsyrien, 1890, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26308842

Da es bei einem Zeitalter um die Zeit des Frühlingspunktes im Tierkreis geht. kann die oben genannte Datierung in Verbindung mit einem Löwen nicht der Zeitraum um die Geburt Christi herum sein, sondern das Horoskop müsste den Widder zeigen. Das Relief zeigt aber eindeutig einen Löwen. Wenn man die präzessionsbedingte Wanderung der Tierkreisbilder zurückverfolgt, dann kommt man zum Tierkreiszeichen Löwe um 9.500 Jahre vor Chr. Vergleicht man nun das Horoskop von Nemrut Dagi mit dem überlieferten Text des arabischen Gelehrten Al-Makritzi
(siehe auch: https://krustenverschiebung.blogspot.com/search/label/Al-Makrizi): Das wird geschehen beim Eintritt des Herzens des Löwen in die erste Minute des Hauptes des Krebses. Die Sterne werden, wenn es dort eintritt, an folgenden Punkten des Himmels stehen: Die Sonne und der Mond in der ersten Minute des Hauptes des Widders, Saturn auf 1° 28‘ im Widder, Jupiter in den Fischen auf 29° 28‘, Mars in den Fischen auf 29° 3', Venus in den Fischen auf 28° und einigen Minuten, Merkur in den Fischen auf 27° und einigen Minuten …, so findet man, dass es sich um ein und dasselbe Ereignis handelt.
Tatsächlich bestand diese besondere Konstellation der Planeten auch nach dem Löwenhoroskop von Nemrut Dagi, allerdings am 13. Januar 9402 v. Chr., wie die Himmelsoftware „stellarium“ zeigt, wenn man den Mond als Sichel annimmt (siehe Bild des Löwen). Der Unterschied zwischen dem Horoskop von Nemrut Dagi und dem Datum nach der Überlieferung von Al-Makritzi (20. Januar 9402) kann aus den verschiedene Standorten und/oder aus Berechnungsfehlern der damaligen Gelehrten resultieren. Aber was sind sieben Tage Differenz im Vergleich zu 10.000 Jahren. 

© stellarium 0.18.1, Screenshot: Konstellation am 13.01.9402 v. Chr.

Schlussfolgerung

Damit steht fest, dass Nemrut Dagi nach dem Grönlandnorden ausgerichtet und bereits 9402 Jahre vor Chr. oder noch früher erbaut wurde und nicht erst 69–36 Jahre vor Chr., zumindest wird das Datum13.01.9402 v. Chr. vom Horoskop angezeigt.