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24.01.2015

Indikation der Polverschiebung: Orientierung prähistorischer Stätten

Alfred Wegener schrieb bereits 1929 im Vorwort zu seinem weltberühmt gewordenen Buch "Die Entstehung der Kontinente und Ozeane", Nachdruck der 4. Umgearbeiteten Auflage 1929, Gebrüder Borntraeger Verlagsbuchhandlung, Berlin Stuttgart 2005:
"Die Erkenntnis, daß zur Entschleierung der früheren Zustände unserer Erde alle Geo-Wissenschaften Indizien beizusteuern haben, und daß die Wahrheit nur durch Zusammenfassung aller dieser Anzeichen ermittelt werden kann, scheint noch immer nicht in dem wünschenswerten Grade Allgemeingut der Forscher geworden zu sein.“ Dieser Satz hat bis heute an Aktualität nichts verloren. Es existieren weltweit zahlreiche geowissenschaftliche Indizien, die zusammengefasst werden könnten. Im vorliegenden Blog werden einige globale, geografische und geophysikalische Indizien beschrieben, die bei geeigneter wissenschaftlicher Bearbeitung im bescheidenem Maße zur Entschleierung der früheren Zustände unserer Erde und zum besseren Verständnis der Geophysik überhaupt beitragen könnten (siehe auch Posts zum Magnetfeld der Erde).

Während meiner Studien der Geschichte der Menschheit und der unterschiedlichsten Kulturen stieß ich immer wieder auf deren Hinterlassenschaften in Form von Ruinen, Steinsetzungen, Steinbearbeitungen und dergleichen. Obwohl jede dieser Stätten verschiedene Eigentümlichkeiten aufweist, haben sie Eines gemeinsam. Sie sind deutlich irgendwohin ausgerichtet, nur nicht nach den kardinalen  Himmelsrichtungen. Und das machte mich stutzig. In Mittelamerika existieren zum Beispiel über 50 Stätten, die nicht nach Norden, Süden, Westen oder Osten ausgerichtet sind, sondern durchschnittlich 13° bis 16° von Norden nach Osten abweichend. Aber auch in Europa, in Afrika, in Asien und in Südamerika findet man zahlreiche Stätten mit von Norden abweichender Orientierung. Diesbezügliche Erklärungsversuche von Archäologen und Wissenschaftlern existieren nur wenige. Eine besonders deutlich nicht nach Norden ausgerichtete Stätte befindet sich 40 Kilometer nordöstlich von Mexico-City. Es ist Teotihuacan mit seinen gut erhaltenen Ruinen von Pyramiden, Palästen und Wohnkomplexen. Teotihuacan war seinerzeit die mit Abstand größte Stadt Mittelamerikas. Die Ausrichtung des gesamten Grundrisses der Stadt ist von einer Richtung bestimmt. Repräsentativ zeigt die „Straße der Toten“ auf eine Länge von 2,5 Km in diese Richtung. Sie weicht 15°28‘ von der rezenten Nordrichtung nach Osten ab. Die Architekten und Planer von Teotihuacan hatten sicherlich Gründe für diese Orientierung. Überlieferungen darüber sind nicht bekannt. Der US-amerikanische Professor der Archäoastronomie Aveni vermutet (Aveni Hartung Buckingham, “The Pecked Cross Symbol in Ancient Mesoamerica", in: Science, Vol. 202, Nr. 4365, Oktober 1978), dass der von ihm sogenannte Teotihuacan-Norden für die mesoamerikanischen Städteplaner offenbar wichtiger gewesen sein musste als der kardinale Norden. Als astronomischen Bezug für diesen Teotihuacan-Norden nimmt er das Sternbild der Plejaden an. Aber warum sollte so ein relativ kleines Sternbild mit nicht sehr hellen Sternen, bei seinem Auf- oder Untergang kaum sichtbar, als bestimmendes Richtungszeichen für eine riesige Stadt ausgewählt worden sein, zumal keinerlei diesbezügliche Symbolik in der Gestaltung und Ausschmückung der Architektur von Teotihuacan zu finden ist? Die Nachfahren der Teotihuacaner, die Azteken huldigten der Sonne. Ihr Hauptgott war Huitzilopochtli, der Gott des Krieges und der Sonne. In den aztekischen Mythen werden vier große Zeitalter beschrieben, die der bestehenden Welt vorangingen und in Katastrophen endeten. Das fünfte Zeitalter wäre durch das Opfer eines Helden, durch Tonatiuh eingeläutet worden, der sich in die Sonne verwandelte. Bei den Mayas, den nächsten, großen Nachbarn der Azteken, war der Sonnenkult Staatsreligion (Moctezuma, Eduardo Matos, "Die Sonnenpyramide Schicksal eines Monuments“, Somogy Editions d’Art, 2009, ISBN 978-2757202968). Warum sollte also die Stadt der Vorfahren von den Azteken und Maya nicht nach der Sonne ausgerichtet worden sein? War die bestimmende Richtung zur Zeit der Errichtung von Teotihuacan doch die Sonne und damit die damalige, kardinale Nord-Süd- Richtung? Außerdem findet man bei Aveni die Aussage, dass die Planer der anderen mittelamerikanischen Stätten die Teotihuacan-Richtung als Masterplan kopiert und ebenfalls für ihre Ausrichtung verwendet hätten („Bringing the Sky Down to Earth”,  ttp://www.historytoday.com/anthony-aveni/bringing-sky-down-earth , gelesen am 16.11.2014). Das klingt zwar glaubwürdig, zumal die Einflüsse der Teotihuacan-Architektur in ganz Mittelamerika zu finden sind. Die geografischen Tatsachen sagen etwas anderes. Die Pyramiden von Comalcalco zum Beispiel, die am nächsten zu Teotihuacan liegende, größere Maya-Stätte, sind 13,8° und nicht 15,28° Grad nach Osten abweichend ausgerichtet. Lag diese von Teotihuacan abweichende Ausrichtung an einem Planungsfehler oder richtete man die Pyramiden von Comalcalco ebenfalls einfach nach der Sonne aus? Die Maya-Stätten von Yucatan, wie Labna, Edzna, Tikal, El Caracol usw. sind sogar nur noch 13° bis 12° anstatt 15,28° nach Osten abweichend ausgerichtet.
 
Labna 1 © C. Niemann

Labna 2 © C. Niemann




Labna 3 © C. Niemann
Eine direkte Kopie des Masterplanes von Teotihuacan kann es somit nicht gegeben haben, lediglich die Ausrichtung nach der Sonne könnte einfach kopiert worden sein. Jedenfalls treffen sich alle gedachten Linien der einzelnen, kopierten oder nicht kopierten "Teotihuacan-Nordrichtungen“ an einer Stelle in Mittelgrönland (siehe Post vom 10. Januar 2015).
 Weiter nördlich, auf dem Gebiet der heutigen USA gelegene, prähistorische Stätten, die Mounds (Gisela Ermel, "Das Moundbuilder Phänomen“, Ancient Mail Verlag, 2008) und Medicine Wheels ("Medicine Wheel”, http://de.wikipedia.org/wiki/Medicine_Wheel, gelesen am 14.11.2014), sind von ganz anderer Architektur als die mittelamerikanischen Stätten. Auch bei diesen gibt es einige mit vermutlicher oder deutlicher, nach Osten abweichender Ausrichtung. Obwohl keine Anzeichen wie Keramiken oder andere Artefakte bekannt sind, die auf irgendwelche Kontakte mit den Teotihuacanos schließen lassen, hatten die Mound- und Wheelbuilders Gründe, ihre Bauten ebenfalls "schief“, nach Osten auszurichten. Am Stadtrand von Macon, US-Bundesstaat Georgia befinden sich die Erdbauten von Ocmulgee. Das sind im Wesentlichen eine so genannte Earthlodge und mehrere Hügel, deren Ausrichtung ebenfalls auf das „Zielgebiet“ der mittelamerikanischen Richtungen in Grönland weist. Entweder empfahl irgendwer oder gar ein Teotihuacano den Moundbuilders, den "Teotihuacan-Norden“ anzuwenden oder sie richteten sich einfach nach der Sonne.
Nun könnte man denken, dass diese Ausrichtungen zufällig gewählt wurden, aber es existieren weltweit urzeitliche Stätten oder Stätten mit Grundmauern aus der Urzeit, welche ebenfalls nach irgendwo ausgerichtet wurden, nur nicht nach dem kardinalen Norden wie die folgenden Beispiele von Europa zeigen. Der dänische Hobbyflieger Preben Hansson wunderte sich darüber, dass sich die Überreste der drei vermeintlichen Wikingerburgen Trelleborg, Fyrkat und Aggersborg auf einer Geraden befinden, obwohl diese Stätten 156 Km beziehungsweise 50 Km voneinander entfernt sind (Preben Hansson, "Sie kamen von den Sternen“, Ullstein Tb, 1994). Er verfolgte die Richtung dieser Linie weiter nach Süden und kam zu dem Ergebnis, dass diese Linie gleichermaßen den griechischen Orakelort Delphi berühre. Hier irrte Hansson allerdings, denn er richtete sich offenbar nach Karten mit der üblichen Mercator-Projektion, auf denen eine auf der Erdkugel trigonometrisch gerade Linie bekanntermaßen gekrümmt dargestellt werden muss. Allerdings kann vermutet werden, dass er sich bezüglich der Charakterisierung der „Wikingerburgen“ nicht irrte, indem er sie als urzeitliche Stätten charakterisierte. Die gemeinsame Gerade führt zwar nicht nach Delphi, aber nordwärts nach Mittelgrönland indem sie 33,5° von Norden nach Westen abweicht. In diesem Sinne existieren nicht nur in Dänemark sondern auch auf der britischen Insel solche "Zufälle“. Die Kreise von Thornborough Henge sind nach Mittelgrönland gerichtet, 33° von Norden nach Westen abweichend. Ebenso wurde das sogenannte Ganggrab Newgrange einst mit eben diesem Gang nicht nach einer heute üblichen Himmelsrichtung gebaut, sondern die Baumeister richteten ihr Werk nach Mittelgrönland aus, 30° von Norden nach West abweichend. Die wohl bekannteste, prähistorische Stätte Stonehenge bildet bezüglich der Sichtbarkeit ihrer Ausrichtung eine doppelte Ausnahme. Erstens wurden bis zu 250 Visierlinien im Laufe der letzten 400 Jahre untersucht und nur bei 32 Linien mögliche astronomische Bestimmtheiten vermutet (Drößler, "Astronomie in Stein", Panorama Verlag, Wiesbaden, ISBN 3-926642-25-4). Zweitens gibt es in der Gegenwart nur eine Anordnung der megalithischen Steine, für die eine deutliche Hauptvisierlinie vom "Altar“ über den "Sarsenstein“  zum "Heelestein“ erkennbar ist. Sie zeigt die Stelle des Sonnenaufganges zur Sommersonnenwende in heutiger Zeit.  Unterstellt man jedoch eine Ausrichtung der Gesamtanlage nach Mittelgrönland, dann findet man zwei Indizien, welche für diese Ausrichtung sprechen. Das erste Indiz besteht in Folgendem: Östlich von Stonehenge befindet sich in einer Entfernung von 30 Km die urzeitliche Anlage "Duringtons Wall“. Diese Anlage beinhaltet einen 30 Meter langen bogenförmigen Wall mit Steinen sowie andere Strukturen. Verbindet man gedanklich die Endpunkte des Bogens mit einer geraden Linie und zieht diese Gerade in westlicher Richtung weiter, dann führt diese durch Stonehenges Mitte. Weitere gedachte Geraden im Winkel von 90° zu dieser Verbindungslinie sowohl von Stonehenge als auch von "Duringtons Wall“ aus führen nach Mittelgrönland. Gleichermaßen haben  Stätten in Frankreich, Spanien, Sardinien, Polen, Bulgarien usw. die gleiche Ausrichtung. Es sieht geradewegs so aus, als ob sich einerseits die Wikinger, die Iren, die Engländer, die Franzosen, die….. mit den Teotihuacanos und Moundbuilders andererseits einen gemeinsamen Zielpunkt in Mittelgrönland vereinbart hätten. Es kann mit sehr großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass eine solche Vereinbarung über einen geografisch bedeutsamen Punkt nicht existierte, aber dass dieser Punkt wesentlich früher als zur Wikingerzeit bekannt war. Selbst die urzeitlichen Bewohner von Afrika und Asien kannten diesen Punkt, denn warum hätten Sie sonst ihre Bauten danach ausgerichtet?
Die Sonne scheint überall auf der Erde gleich, nur in Südamerika scheinbar nicht. Alle südamerikanischen, urzeitlichen Stätten weisen nicht nach Mittelgrönland. Wurden diese Stätten nach einem anderen „Masterplan“ errichtet? Sie weisen zwar alle auf einen gemeinsamen Punkt, der sich jedoch an einer anderen Stelle befindet. Da es absolut nicht sein kann, dass sich Sonne, Mond und Sterne in Südamerika plötzlich verschieben, muss es einen Grund dafür geben. Dieser Grund besteht in Folgendem: Wird jede einzelne Richtung der südamerikanischen Stätten mit einer von derselben Stätte zum Teotihuacan-Norden angenommenen Richtung verglichen, dann beträgt der Differenzwinkel immer 14°. Dieser Effekt kann nur existieren, wenn der gesamte südamerikanische Kontinent in Bezug auf den nordamerikanischen entgegen dem Uhrzeigersinn um 14° verdreht war, sodass der Südamerika-Norden mit dem Teotihuacan-Norden „zusammenfällt“ (siehe auch Post vom 10. Januar 2015). Der theoretische Drehpunkt dafür befindet sich wahrscheinlich in der westlichen Karibik, beispielsweise bei 11°30'N 80°30'W. Geologische Merkmale für eine Verdrehung des südamerikanischen Kontinentes findet man in Form der Inselkette "Kleine Antillen" und in Form von Feuerland einschließlich der gesamten Westküste bis zur Isla de Chiloé  als durch Zugkräfte zerrissene Landmassen sowie in Form des durch Druckkräfte zu einem Bogen gestauchten Landes von Panama.
 

Zusammenfassung
Die von Norden (oder Süden) abweichenden Orientierungen von urzeitlichen Stätten sind objektiv existierende Tatsachen, die nur mit einer Polverschiebung  und  damit  mit  einer  Krustenverschiebung nach der Herstellung oder Errichtung dieser Stätten erklärbar sind.

Einige Impressionen aus Peru



Sechin © Carl Niemann
Q'enqo © Carl Niemann




Chanquillo © Carl Niemann


Machu Picchu: Intiwatana © Carl Nieman
 

Nazca: Spinne © Carl Niemann
            

1 Kommentar:

  1. Hallo Carl! Da ich ein Verfechter deiner Theorie vom Grönland-Norden bin achte ich auf Reisen oder beim Lesen von Sachbüchern auf die Ausrichtung antiker Stätten. Dabei ist mir aufgefallen, dass in Südosteuropa (Gr, Al, NMk) zahlreiche antike Theater zum Grönlandsüden hin ausgerichtet sind. Falls du an näheren Infos interessiert bist kann ich dir diese gern per Mail zuschicken. MfG Harald

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