Alfred Wegener schrieb bereits 1929 im
Vorwort zu seinem weltberühmt gewordenen Buch "Die Entstehung der
Kontinente und Ozeane", Nachdruck der 4. Umgearbeiteten Auflage 1929,
Gebrüder Borntraeger Verlagsbuchhandlung, Berlin Stuttgart 2005:
"Die Erkenntnis, daß zur Entschleierung der früheren Zustände unserer Erde alle Geo-Wissenschaften Indizien beizusteuern haben, und daß die Wahrheit nur durch Zusammenfassung aller dieser Anzeichen ermittelt werden kann, scheint noch immer nicht in dem wünschenswerten Grade Allgemeingut der Forscher geworden zu sein.“ Dieser Satz hat bis heute an Aktualität nichts verloren. Es existieren weltweit zahlreiche geowissenschaftliche Indizien, die zusammengefasst werden könnten. Im vorliegenden Blog werden einige globale, geografische und geophysikalische Indizien beschrieben, die bei geeigneter wissenschaftlicher Bearbeitung im bescheidenem Maße zur Entschleierung der früheren Zustände unserer Erde und zum besseren Verständnis der Geophysik überhaupt beitragen könnten (siehe auch Posts zum Magnetfeld der Erde).
"Die Erkenntnis, daß zur Entschleierung der früheren Zustände unserer Erde alle Geo-Wissenschaften Indizien beizusteuern haben, und daß die Wahrheit nur durch Zusammenfassung aller dieser Anzeichen ermittelt werden kann, scheint noch immer nicht in dem wünschenswerten Grade Allgemeingut der Forscher geworden zu sein.“ Dieser Satz hat bis heute an Aktualität nichts verloren. Es existieren weltweit zahlreiche geowissenschaftliche Indizien, die zusammengefasst werden könnten. Im vorliegenden Blog werden einige globale, geografische und geophysikalische Indizien beschrieben, die bei geeigneter wissenschaftlicher Bearbeitung im bescheidenem Maße zur Entschleierung der früheren Zustände unserer Erde und zum besseren Verständnis der Geophysik überhaupt beitragen könnten (siehe auch Posts zum Magnetfeld der Erde).
Während meiner Studien der
Geschichte der Menschheit und der unterschiedlichsten Kulturen stieß ich immer
wieder auf deren Hinterlassenschaften in Form von Ruinen, Steinsetzungen,
Steinbearbeitungen und dergleichen. Obwohl jede dieser Stätten verschiedene
Eigentümlichkeiten aufweist, haben sie Eines gemeinsam. Sie sind deutlich
irgendwohin ausgerichtet, nur nicht nach den kardinalen
Himmelsrichtungen. Und das machte mich stutzig. In Mittelamerika
existieren zum Beispiel über 50 Stätten, die nicht nach Norden, Süden, Westen
oder Osten ausgerichtet sind, sondern durchschnittlich 13° bis 16° von Norden nach
Osten abweichend. Aber auch in Europa, in Afrika, in Asien und in Südamerika
findet man zahlreiche Stätten mit von Norden abweichender Orientierung. Diesbezügliche
Erklärungsversuche von Archäologen und Wissenschaftlern existieren nur wenige.
Eine besonders deutlich nicht nach Norden ausgerichtete Stätte befindet sich 40
Kilometer nordöstlich von Mexico-City. Es ist Teotihuacan mit seinen gut
erhaltenen Ruinen von Pyramiden, Palästen und Wohnkomplexen. Teotihuacan war seinerzeit
die mit Abstand größte Stadt Mittelamerikas. Die Ausrichtung des gesamten Grundrisses
der Stadt ist von einer Richtung bestimmt. Repräsentativ zeigt die „Straße der
Toten“ auf eine Länge von 2,5 Km in diese Richtung. Sie weicht 15°28‘ von der
rezenten Nordrichtung nach Osten ab. Die Architekten und Planer von Teotihuacan
hatten sicherlich Gründe für diese Orientierung. Überlieferungen darüber
sind nicht bekannt. Der US-amerikanische Professor der Archäoastronomie Aveni vermutet
(Aveni Hartung Buckingham, “The Pecked Cross Symbol in Ancient Mesoamerica", in:
Science, Vol. 202, Nr. 4365, Oktober 1978), dass der von ihm sogenannte
Teotihuacan-Norden für die mesoamerikanischen Städteplaner offenbar wichtiger
gewesen sein musste als der kardinale Norden. Als astronomischen Bezug für
diesen Teotihuacan-Norden nimmt er das Sternbild der Plejaden an. Aber warum
sollte so ein relativ kleines Sternbild mit nicht sehr hellen Sternen, bei
seinem Auf- oder Untergang kaum sichtbar, als bestimmendes Richtungszeichen für
eine riesige Stadt ausgewählt worden sein, zumal keinerlei diesbezügliche
Symbolik in der Gestaltung und Ausschmückung der Architektur von Teotihuacan zu
finden ist? Die Nachfahren der Teotihuacaner, die Azteken huldigten der Sonne.
Ihr Hauptgott war Huitzilopochtli, der Gott des Krieges und der Sonne. In den
aztekischen Mythen werden vier große Zeitalter beschrieben, die der bestehenden
Welt vorangingen und in Katastrophen endeten. Das fünfte Zeitalter wäre durch
das Opfer eines Helden, durch Tonatiuh eingeläutet worden, der sich in die
Sonne verwandelte. Bei den Mayas, den nächsten, großen Nachbarn der Azteken,
war der Sonnenkult Staatsreligion (Moctezuma, Eduardo Matos, "Die
Sonnenpyramide Schicksal eines Monuments“, Somogy Editions d’Art, 2009, ISBN
978-2757202968). Warum sollte also die Stadt der Vorfahren von den Azteken und
Maya nicht nach der Sonne ausgerichtet worden sein? War die bestimmende Richtung
zur Zeit der Errichtung von Teotihuacan doch die Sonne und damit die damalige,
kardinale Nord-Süd- Richtung? Außerdem findet man bei Aveni die Aussage, dass
die Planer der anderen mittelamerikanischen Stätten die Teotihuacan-Richtung
als Masterplan kopiert und ebenfalls für ihre Ausrichtung verwendet hätten („Bringing the Sky Down to Earth”, ttp://www.historytoday.com/anthony-aveni/bringing-sky-down-earth , gelesen am 16.11.2014). Das klingt zwar glaubwürdig, zumal die Einflüsse der
Teotihuacan-Architektur in ganz Mittelamerika zu finden sind. Die
geografischen Tatsachen sagen etwas anderes. Die Pyramiden von Comalcalco zum
Beispiel, die am nächsten zu Teotihuacan liegende, größere Maya-Stätte, sind
13,8° und nicht 15,28° Grad nach Osten abweichend ausgerichtet. Lag diese von
Teotihuacan abweichende Ausrichtung an einem Planungsfehler oder richtete man
die Pyramiden von Comalcalco ebenfalls einfach nach der Sonne aus? Die Maya-Stätten
von Yucatan, wie Labna, Edzna, Tikal, El Caracol usw. sind sogar nur noch 13° bis
12° anstatt 15,28° nach Osten abweichend ausgerichtet.
Labna 1 © C. Niemann |
Labna 2
© C. Niemann
|
Labna 3 © C. Niemann |
Weiter nördlich, auf dem Gebiet der heutigen
USA gelegene, prähistorische Stätten, die Mounds (Gisela Ermel, "Das
Moundbuilder Phänomen“, Ancient Mail Verlag, 2008) und Medicine Wheels ("Medicine
Wheel”, http://de.wikipedia.org/wiki/Medicine_Wheel,
gelesen am 14.11.2014), sind von ganz
anderer Architektur als die mittelamerikanischen Stätten. Auch bei diesen
gibt es einige mit vermutlicher oder deutlicher, nach Osten abweichender
Ausrichtung. Obwohl keine Anzeichen wie Keramiken oder andere Artefakte bekannt
sind, die auf irgendwelche Kontakte mit den Teotihuacanos schließen lassen,
hatten die Mound- und Wheelbuilders Gründe, ihre Bauten ebenfalls "schief“,
nach Osten auszurichten. Am Stadtrand von Macon, US-Bundesstaat Georgia
befinden sich die Erdbauten von Ocmulgee. Das sind im Wesentlichen eine so
genannte Earthlodge und mehrere Hügel, deren Ausrichtung ebenfalls auf das „Zielgebiet“
der mittelamerikanischen Richtungen in Grönland weist. Entweder empfahl
irgendwer oder gar ein Teotihuacano den Moundbuilders, den "Teotihuacan-Norden“
anzuwenden oder sie richteten sich einfach nach der Sonne.
Nun könnte man denken, dass
diese Ausrichtungen zufällig gewählt wurden, aber es existieren weltweit
urzeitliche Stätten oder Stätten mit Grundmauern aus der Urzeit,
welche ebenfalls nach irgendwo ausgerichtet wurden, nur nicht nach dem
kardinalen Norden wie die folgenden Beispiele von Europa zeigen. Der dänische Hobbyflieger Preben
Hansson wunderte sich darüber, dass sich die Überreste der drei vermeintlichen
Wikingerburgen Trelleborg, Fyrkat und Aggersborg auf einer Geraden befinden,
obwohl diese Stätten 156 Km beziehungsweise 50 Km voneinander entfernt sind
(Preben Hansson, "Sie kamen von den Sternen“, Ullstein Tb, 1994). Er verfolgte
die Richtung dieser Linie weiter nach Süden und kam zu dem Ergebnis, dass diese
Linie gleichermaßen den griechischen Orakelort Delphi berühre. Hier irrte
Hansson allerdings, denn er richtete sich offenbar nach Karten mit der üblichen
Mercator-Projektion, auf denen eine auf der Erdkugel trigonometrisch gerade Linie bekanntermaßen
gekrümmt dargestellt werden muss. Allerdings kann vermutet werden, dass er sich
bezüglich der Charakterisierung der „Wikingerburgen“ nicht irrte, indem er sie
als urzeitliche Stätten charakterisierte. Die gemeinsame Gerade führt zwar
nicht nach Delphi, aber nordwärts nach Mittelgrönland indem sie 33,5° von
Norden nach Westen abweicht. In diesem Sinne existieren nicht nur in Dänemark
sondern auch auf der britischen Insel solche "Zufälle“. Die Kreise von
Thornborough Henge sind nach Mittelgrönland gerichtet, 33° von Norden nach
Westen abweichend. Ebenso wurde das sogenannte Ganggrab Newgrange einst mit
eben diesem Gang nicht nach einer heute üblichen Himmelsrichtung gebaut,
sondern die Baumeister richteten ihr Werk nach Mittelgrönland aus, 30° von
Norden nach West abweichend. Die wohl bekannteste, prähistorische Stätte
Stonehenge bildet bezüglich der Sichtbarkeit ihrer Ausrichtung eine doppelte
Ausnahme. Erstens wurden bis zu 250 Visierlinien im Laufe der letzten 400 Jahre
untersucht und nur bei 32 Linien mögliche astronomische Bestimmtheiten vermutet
(Drößler, "Astronomie in Stein", Panorama Verlag, Wiesbaden, ISBN 3-926642-25-4). Zweitens gibt es in der Gegenwart nur
eine Anordnung der megalithischen Steine, für die eine deutliche
Hauptvisierlinie vom "Altar“ über den "Sarsenstein“ zum "Heelestein“ erkennbar ist. Sie zeigt die
Stelle des Sonnenaufganges zur Sommersonnenwende in heutiger Zeit. Unterstellt man jedoch eine Ausrichtung der
Gesamtanlage nach Mittelgrönland, dann findet man zwei Indizien, welche für
diese Ausrichtung sprechen. Das erste Indiz besteht in Folgendem: Östlich von
Stonehenge befindet sich in einer Entfernung von 30 Km die urzeitliche Anlage
"Duringtons Wall“. Diese Anlage beinhaltet einen 30 Meter langen bogenförmigen
Wall mit Steinen sowie andere Strukturen. Verbindet man gedanklich die
Endpunkte des Bogens mit einer geraden Linie und zieht diese Gerade in
westlicher Richtung weiter, dann führt diese durch Stonehenges Mitte. Weitere
gedachte Geraden im Winkel von 90° zu dieser Verbindungslinie sowohl von
Stonehenge als auch von "Duringtons Wall“ aus führen nach Mittelgrönland. Gleichermaßen
haben Stätten in Frankreich, Spanien,
Sardinien, Polen, Bulgarien usw. die gleiche Ausrichtung. Es sieht geradewegs
so aus, als ob sich einerseits die Wikinger, die Iren, die Engländer, die Franzosen, die…..
mit den Teotihuacanos und Moundbuilders andererseits einen
gemeinsamen Zielpunkt in Mittelgrönland vereinbart hätten. Es kann mit sehr
großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass eine solche Vereinbarung über
einen geografisch bedeutsamen Punkt nicht existierte, aber dass dieser Punkt
wesentlich früher als zur Wikingerzeit bekannt war. Selbst die urzeitlichen
Bewohner von Afrika und Asien kannten diesen Punkt, denn warum hätten Sie sonst
ihre Bauten danach ausgerichtet?
Die Sonne scheint überall auf
der Erde gleich, nur in Südamerika scheinbar nicht. Alle südamerikanischen,
urzeitlichen Stätten weisen nicht nach Mittelgrönland. Wurden diese Stätten
nach einem anderen „Masterplan“ errichtet? Sie weisen zwar alle auf einen
gemeinsamen Punkt, der sich jedoch an einer anderen Stelle befindet. Da es
absolut nicht sein kann, dass sich Sonne, Mond und Sterne in Südamerika
plötzlich verschieben, muss es einen Grund dafür geben. Dieser Grund besteht in
Folgendem: Wird jede einzelne Richtung der südamerikanischen Stätten mit einer
von derselben Stätte zum Teotihuacan-Norden angenommenen Richtung verglichen,
dann beträgt der Differenzwinkel immer 14°. Dieser Effekt kann nur existieren, wenn
der gesamte südamerikanische Kontinent in Bezug auf den nordamerikanischen entgegen
dem Uhrzeigersinn um 14° verdreht war, sodass der Südamerika-Norden mit dem
Teotihuacan-Norden „zusammenfällt“ (siehe auch Post vom 10. Januar 2015). Der theoretische Drehpunkt dafür befindet sich wahrscheinlich in der westlichen Karibik, beispielsweise bei 11°30'N 80°30'W. Geologische Merkmale für eine Verdrehung des südamerikanischen Kontinentes findet man in Form der Inselkette "Kleine Antillen" und in Form von Feuerland einschließlich der gesamten Westküste bis zur Isla de Chiloé als durch Zugkräfte zerrissene Landmassen sowie in Form des durch Druckkräfte zu einem Bogen gestauchten Landes von Panama.
Zusammenfassung
Die von Norden (oder Süden) abweichenden Orientierungen von urzeitlichen Stätten sind objektiv existierende Tatsachen, die nur mit einer Polverschiebung und damit mit einer Krustenverschiebung nach der Herstellung oder Errichtung dieser Stätten erklärbar sind.
Einige Impressionen aus Peru
Sechin © Carl Niemann |
Q'enqo © Carl Niemann |
Chanquillo © Carl Niemann |
Machu Picchu: Intiwatana © Carl Nieman |
Nazca: Spinne © Carl Niemann |
Hallo Carl! Da ich ein Verfechter deiner Theorie vom Grönland-Norden bin achte ich auf Reisen oder beim Lesen von Sachbüchern auf die Ausrichtung antiker Stätten. Dabei ist mir aufgefallen, dass in Südosteuropa (Gr, Al, NMk) zahlreiche antike Theater zum Grönlandsüden hin ausgerichtet sind. Falls du an näheren Infos interessiert bist kann ich dir diese gern per Mail zuschicken. MfG Harald
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