10. Raqchi
Ungefähr 125 Km östlich
von Cusco und 5 Km vor der dem Ort San Pedro befindet sich Raqchi oder in der
Originalbezeichnung K’acha. Obwohl die Stätte Raqchi oder K’acha den Inka zugerechnet wird,
haben Archäologen Beweise dafür gefunden, dass verschiedene Gebäudeteile aus wesentlich
älteren Epochen stammen.
(Siehe: Salazar "Astronomia Inka"
und B. Sillar
Ein Besuch von Raqchi
oder K’acha macht deutlich, dass auch hier die Mauern und Ruinen unterschiedlichste
Strukturen und Baustile aufweisen.
Raqchi - Gesamtansicht von Norden © Carl Niemann
Raqchi - Detail von Norden © Carl Niemann
Raqchi - "Avenida orientada" (Azimut 111°) © Carl Niemann
Raqchi - nicht original rekonstruierte Mauern © Carl Niemann
Raqchi - teilweise originale und rekonstruierte Mauern © Carl Niemann
Raqchi - unterschiedliche Arten von Werksteinen © Carl Niemann
Raqchi - unterschiedliche Baustile © Carl Niemann
Nun kann jeder über die unterschiedlichen Baustile,
Werksteine und Rekonstruktionen denken was er will. Die Ergebnisse werden immer
nur Vermutungen bleiben.
Das Einzige, was keine Vermutung bleibt, ist die Tatsache,
dass der Grundriss von Raqchi nicht nach Norden, Osten, Süden oder
Westen gerichtet ist, sondern in seiner längsten Seite nach dem Azimut von
111°.
Im Sinne meiner These von der Krustenverschiebung und der
Kontinentalverschiebung bedeutet das: Die Längsseite des Grundrisses von Raqchi
zeigt zum Sonnenaufgang und -Untergang am diluvialen Äquinoktium.
An
dieser Stelle erlaube ich mir darauf hinzuweisen, dass die Richtungsangaben in
einer Zeichnung von J. Valladolid (unveröffentlichtes Material) ungenau bis falsch sind. Zum Beispiel ist die
Längsrichtung mit den Azimuten 113° und 295° angegeben. Demzufolge müsste
im Grundriss eine Kurve von 2° vorhanden sein. Andererseits betragen die mit
dem Kompass gemessenen Azimute 116° und 296°.
Unter Beachtung der örtlichen
Deklination von 5,23° (nach http://www-app3.gfz-potsdam.de/Declinationcalc/declinationcalc.html ) ergeben sich daraus die Azimute 111° und 291°.
Diese Werte kann man auch gut bei GoogleEarth nachmessen.
Auch wenn man die Pol- und Kontinentverschiebung nicht berücksichtigt, wenn man also den rezenten Zustand annimmt, dann beträgt der Azimut des Aufganges der Sonne am 22. Dezember 114,25° und nicht wie in der Zeichnung von Valladolid angegeben 113°.
Raqchi - rezenter Sonnenlauf © Carl Niemann
Der Unterschied von 1,25° ergibt eine Abweichung von 5,5 m bei einer Länge von 250 m wie in Längsrichtung von Raqchi. Folglich kann man den Sonnenaufgang in der "Avenida orientada" von Raqchi nicht sehen.